immer wieder kommt das zitat von der "freiheit auf zwei rädern" bei benzinplaudereien hervor. klar, das wurde auch eine mittlere ewigkeit lang von den medien und der filmindustrie so verbreitet, man denke da an die sogenannten "kultfilme" wie "easy rider" und so, aber wie sieht denn die wirklichkeit aus?
im echten leben, also abseits von film, fernsehen und elektronischen medien, da, wo also alles ohne "replay-taste" und "reset-knopf" statt findet und wirklich weh tun kann, da ist eigentlich keine wirkliche freiheit, so wie man sie gerne impliziert, zu erkennen. einerseits gilt für uns alle irgendeine form von verkehrsregeln, dazu noch die üblichen physikalischen grundgesetze und der selbsterhaltungstrieb. und so ganz nebenbei auch ein gewisses miteinander, das auch so seine eigenen regeln und gesetzmäßigkeiten hat...
klingt komisch, ist aber so! also, rein vom prinzip her und aus einer vielleicht etwas objektiveren beobachtungsposition heraus gesehen...
verkehrsregeln, klar, die sind ja nur dazu da, um gebrochen zu werden... echt jetzt? wer ist denn wirklich so der absolute outlaw, dass ihn das alles kein bisschen kümmert? seid mal ehrlich, wir sind zwar alle irgendwo ein wenig "outlaw", aber so richtig "outlaw" ist von uns doch niemand so wirklich! wir haben alle unsere familien, freunde und ander bezüge, zu denen wir sehr gerne wieder gesund und munter heim kehren, oder nicht? und wenn's nur ein hund oder eine katze ist... an irgendwas hängt ja doch unser herz, und es ist nicht nur der hobel unterm hintern, auch wenn wir das alle sehr gerne und lautstark herum posaunen. im tiefsten inneren lieben wir noch so manch anderes, oder manch andere, und dann erst kommt das eisenroß... etwa nicht?
und bei den physikalischen grundgesetzen, nun, nicht einmal ein rossi oder ein hayden kann die außer kraft setzen! nur sind sie uns eher nicht so bewußt, bis sie in voller härte zuschlagen und wir wieder mal auf der fresse liegen... und dann? aufstehen, staub abschütteln und wieder aufsitzen, außer der asphalt oder wer auch immer hat sich in extrem beeindruckender weise mit der physik verbrüdert und uns zu boden gezwungen. doch auch das gehört dazu, ob wir es wollen oder nicht, und das hat auch nichts mit "freiheit" zu tun...
da kommt dann in manchem der selbsterhaltungstrieb zum zug, der verhindert, dass wir uns zu sehr gegen physik und co. stemmen und vielleicht das eine oder andere mal den hahn zudrehen, auch wenn wir das gefühl haben, uns als warmduscher, turnbeutelbenutzer oder weichei zu outen...
tja, und das miteinander? nun, wir fahren alle gerne mal in einer mehr oder weniger großen gruppe eine lustige runde, so unter freunden, gleichgesinnten, brüdern und/oder schwestern... weil wir einander mögen, schätzen, respektieren und in gewisser weise auch lieben... und egal, ob freiheit oder nicht, wir nehmen auf einander rücksicht, sind für einander da, pfeifen auf so manche gesellschaftliche regel, dafür lassen wir unser herz umso lauter sprechen, einfach weil es schön und in unserem gefühl so richtig ist. tja, ich muss nicht noch ausführlicher werden, oder?
und wo ist denn nun wirklich diese "verdammte freiheit auf zwei rädern"? eigentlich (und auch uneigentlich) nirgends, überall haben wir regeln und wir respektieren sie, halten uns mehr oder weniger dran und fühlen uns trotzdem nicht eingeschränkt. ja, so ist das eben im echten leben, wo der kleinste kratzer im lack schon weh tun kann...
in diesem sinne gehabt euch wohl und die linke zum gruß
euer Grazer wieder einmal...